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Über die genaue Lebensdauer von Vogelspinnen in ihrem natürlichen Habitat ist nur wenig bekannt. Das Blatt wendet sich aber, sobald es ums Terrarium geht. Hier werden weibliche Tiere oft älter als 20 Jahre. Es sind sogar Weibchen der oft gehaltenen Mexikanischen Rotknie-Vogelspinne (Brachypelma smithi) bekannt, die 25 bis 30 Jahre alt wurden. Allerdings erreichen nur weibliche Vogelspinnen ein solch hohes Alter.
Die Lebenserwartung der männlichen Vogelspinnen beträgt allerhöchstens 13 Jahre. Es gibt aber auch viele männliche Spinnen, die bereits im Alter von 4 Jahren versterben. Sobald sie einmal geschlechtsreif sind, kommt das Lebensende immer schneller auf die Tiere zu. Viele Männchen versterben bereits 2 bis 3 Jahre nach der Reifehäutung. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein ziemlich langes Leben, wenn man die kleine Größe der Tiere beachtet.
Welche Haltungsfehler verkürzen die Lebenserwartung?

Natürlich kann nicht jede Vogelspinne über 25 Jahre alt werden. Die Genetik und Art spielen eine große Rolle. Weibliche Tiere werden etwa 12 bis 18 Jahre alt. Männchen hingegen nur 3 bis 5 Jahre. Oft sterben die Vogelspinnen aber schon deutlich früher. Dann sind meist Haltungsfehler Schuld an der Misere. Welche das sind, verraten wir dir nun:
Krankheiten & deren Folgen:
Die Tiere gelten zwar als relativ anspruchslos in der Haltung, aber auch sie können an den Folgen von Krankheiten erliegen. Wer beispielsweise sein Terrarium nicht regelmäßig säubert, riskiert einen Pilzbefall. Dieser kann gerade bei älteren Tieren schnell zum Tod führen. Aber auch andere Erkrankungen, wie zum Beispiel der Vogelspinnenkrebs, ein starker Wurm- oder Milbenfall können tödlich enden.
Verletzungen & Abstürze beim Klettern:
Oft verletzten sich die älteren oder übergewichtigeren Vogelspinnen beim herumkrabbeln oder bei Kletterversuchen. Dabei muss gar nicht zwingend eine fehlerhafte Einrichtung im Terrarium Schuld sein. Selbst im bestausgestatteten Würfel kann es zu solchen Unfällen kommen. So kann ein Bein oder ein Taster vollständig oder teilweise abreißen.
Meist ist das gar nicht tragisch, da die Tiere sogar Sollbruchstellen an ihren Beinen haben. Manchmal kommt es aber auch zu einer starken Blutung. Wird diese nicht umgehend vom Halter verarztet, kann es zum Tod kommen. Gefährlich werden solche Verletzungen immer dann, wenn man auf Arbeit oder längere Zeit außer Haus ist und nicht eingreifen kann.
Falsches Futter schadet dem Wohlbefinden:
Wird die Vogelspinne nur unzureichend ernährt, ist ihre Lebenserwartung nicht allzu hoch. Häufig wachsen solche Tiere sehr langsam und häuten sich schlecht. Dies sind die ersten Alarmzeichen, wo man die Fütterung überdenken sollte.
Wenn bei Weibchen erst gar nicht an eine Eiablage zu denken ist, muss sofort aktiv gegengesteuert werden. Sind die Männchen relativ klein, haben sie zudem große Schwierigkeiten beim Begatten der Weibchen. Eine erfolgreiche Zucht ist hierbei so gut wie unmöglich.
Kann man das Alter von Vogelspinnen bestimmen?

Das Alter einer Vogelspinne lässt sich leider nicht wirklich ermitteln. Zwar kann man anhand der Größe und der Haltungsbedingungen ganz grobe Richtwerte festlegen, aber mehr ist derzeit einfach nicht möglich. Das Wachstum variiert sehr stark. Je nach Temperatur und Futter können die Tiere schneller oder langsamer wachsen.
Wer das Alter wissen möchte, muss den Vorbesitzer oder Züchter fragen. Gerade letztere wissen, wann ihre Vogelspinnen geschlüpft sind. Anhand der Größe oder dem Aussehen kann man das Alter aber nicht bestimmen. Werden 2 Spinnen aus demselben Kokon bei unterschiedlichen Haltern aufgezogen, können enorme Größenunterschiede entstehen.
Man kann allerdings bestimmen, ob es sich um geschlechtsreifes Tier handelt. So häuten sich adulte Männchen normalerweise gar nicht mehr. Kommt es doch dazu, handelt es sich um Ausnahmefälle. Oft sind die Tiere verkrüppelt und leben nicht mehr lange. Geschlechtsreife Weibchen hingegen vollziehen etwa einmal im Jahre eine Häutung.